Sonntag, 8. Februar 2015
Inlineskating
Ich saß wieder mal vorm Fernseher und guckte meine Lieblingssendung über spektakuläres Inlineskating. Diesmal war die Herausforderung, einen Spuckbottich zu überspringen und gleichzeitig einen Vortrag über Planwirtschaft zu halten.
Dem Gewinner winkte ein üppiges Mal, sofern er seinen Jetlag überwunden hatte, der natürlich bei solch einem Manöver auftreten konnte. Anschließend ging die Tour weiter zum Bootsverleih, wo man ein Taschenbuch gegen ein Boot eintauschen mußte.
Der Titel "Einhornziege" war schon sehr verlockend. Doch gab es dafür ein Boot?
Sollte das nicht genügen, mußte der Fortsetzungsroman "Hammelmöhren" herhalten, um den Bootsverleiher milde zu stimmen.
Der Bootsverleiher war ein leidenschaftlicher Sammler von Blättern und hatte schon ein stattliches Herbarium angelegt. Da kamen ihm die Bücher gerade recht. Denn Buchseiten fanden bei ihm neben Laub durchaus ihre Gleichberechtigung. Das Boot wurde also freigegeben, doch zunächst galt es noch die Rasenfläche bis zum See zu überbrücken.
Wer jetzt sein Skateboard keiner Vorsorgeuntersuchung unterzogen hatte, war selbst schuld. Die eventuelle Wiederbelebung mußte aus eigener Tasche gezahlt werden.
Zeitgleich starteten nun die Skateboarder mit ihren Taschenbüchern über die Rasenfläche, der einen schönen Augenfang abgab. Einer der Teilnehmer trug eine Steppjacke und mußte mit Zähneknirschen feststellen, daß seine Eitelkeit in puncto Kleidung doch sehr hinderlich war.
In dieser Luxuskarosse hatte er kein leichtes Spiel. Er mußte den Anorack ablegen und die Patronenhülsen dazu. Diese Korrektur kostete ihn viele wertvolle Sekunden. Doch war er nicht dumm und griff sich eine Satelitenschüssel - und wäre ich nicht Kronzeuge der Situation gewesen - hätte ich beim Barbecue nicht viel zu erzählen gehabt.

... comment