Freitag, 29. Januar 2016
Ähä, wat sind denn Zuruftexte?
Eine zeitlang hab ich mir mit meiner Freundin die Zeit damit vertrieben, Texte aus dem Stehgreif zu improvisieren.
Während einer von uns wahllos irgendwelche Stichworte aussprach, mußte der andere daraus einen Text schreiben.
Da das ganze auf Zuruf funktioniert, haben wir die entstandenen Texte eben "Zuruftexte" genannt.
Die Ergebnisse fielen recht unterschiedlich aus...
Meistens komisch oder albern.

Probier es selber mal aus. Stichworte zum Beispiel:

Brotkrümel
Platzregen
Ziegenkäse
Laternenmast
Überreste
Hubschrauber
Dornröschenschlaf

Viel Spaß...

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Sonntag, 8. Februar 2015
Klaus-Trophie-Studie
Das war ja wieder mal ne Schnapsidee.... Die psychologische Studie sollte sich mit Klaustrophobie beschäftigen und das ganze sollte in einem Abwasserkanal von 1,50 m Durchmesser stattfinden. Nicht nur das... die Abwasserrohre bestanden auch noch aus Asbest. Also sagte ich:"Schätzelein, wie stellst Du Dir das vor?" Sie sagte: "Ganz einfach wir brauchen eigentlich nur noch ein geeignetes Treibmittel. Anschließend erfolgt die Übergabe an die Versuchsperson." Ich sagte: " Das verstehe ich jetzt nicht wirklich..." Sie:"Das ist nicht so wichtig".
Sie gab mir einen Zettel mit der Abbildung einer Brechpflanze. "Da, aus meinem Fotoalbum. Sagt Dir das irgendwas?" Ich dachte nach: "Aus dieser Pflanze werden in der Regel Zahnstocker hergestellt."-"Du meinst Zahnstocher?" - "Nein, ...Stocker." Sie sah mich fragend an:"Was soll das sein?" Darauf ich beflissen:" Du mußt das ganze plastisch sehen. Es gibt die Zunft der Zahnstocker. Eines ihrer Mitglieder sitzt hier: Ordensbruder Bernhard Backen." - "Der Typ mit der farbigen Hose?" - "Naja, Hosen sind halt irgendwie farbig..."
Bernhard meldete sich zu Wort:"Gib mir mol den Aschebescha." Darauf sie:"Wenn das nicht eine Himmelsbotschaft ist! Ein Hesse, igitt! Was ist jetzt mit meiner Studie? Können wir mal langsam anfangen?" Bernhard war beleidigt:"Was hast Du geschen Hesse? Isch kumm aus Frankfurt."
Sie sagte unbeeindruckt:"Isch kann Hesse net ausstehen!" Bernhard parierte:"Un isch kann blonde Katastrophen wie disch net ausstehen!"

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Waldmeisterdiplom
Gehirnschwurbel hatte sie immer so gern gehabt. Jetzt sah die Welt wieder ganz anders aus. Seit heute erschien ihr alles irgendwie kleingestreift, minimalisiert, korintenkackerisch...
Ihr Handwerk erforderte eine Zunftparallele, sozusagen eine neue Interpretation des verkrusteten Schreibens. Der althergebrachte Fantasy-Fuck taugte nicht mehr dazu die Leser und Zuschauer zu fesseln. Etwas neues mußte her... Der Titel für den neuen Roman war schon gefunden:
"Die BlasBrille" und eröffnete durch seinen rätselhaften Titel die Tore zur grenzenlosen Phantasterei. Sie war ein Scharlatan - soviel war klar. Aber im Wissen darum konnte der nächste Roman nur etwas außergewöhnlich neues werden. Früher hatte sie stets 2 Flaschen Wein am Schreibtisch parat stehen, jetzt wich sie auf Senfgurken aus um ihr in die richtige Stimmung zu verhelfen. Sie schrieb den ersten Satz: "Funkelnde Augen, sprühende Glut aus den Laternenfolen stoben - die Schmiede des Hufers erschallte durch der eisernen Hämmer Klang.
Aus dem angefachten Feuer sich eine pferdeköpfige Gestalt erhob und stimmte an des Schmiedes Gesang. Der Nachtwächter die Fackel reicht empor, das Laternengas zu entzünden, fern von jeder Sentimentalität, ganz Existenzialist.
Die Nachtküche heute mit der Suppeneinlage geizte.
Gleich einem trojanischem Pferdchen schlich sich der Fleischklops hinterlistig an den Teller-
rand, um seine gefährliche Ladung zu entlassen."
Soweit die Eröffnungs-Szenerie, der Ton war gesetzt... Das Telefon klingelte, Schwager Bernd war am Apparat. Stange Taback, Hauswertschätzungen, Besserungswünsche... Sie durfte den Faden nicht verlieren. Gleich zurück zur Tastatur - schreiben! Sie wollte, sie mußte es endlich angehen, den Kampf aufnehmen - allen Anfeindungen zum Trotz!
"Leude, ihr könnt mich alle mal am Aasch leggen, Leude!" - Hier war die rechte Gesinnung, der Auslöser, die Triebfeder für relevante Literatur. Arschleggen, Leude! Erst mußte sich der heilige Zorn entladen - soviel stand fest. Nieder mit den Flachköppen an den Schalthebeln, den Angsthabern im Gewand der Klugscheißer, den Opfern im Täterkostüm...

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Inlineskating
Ich saß wieder mal vorm Fernseher und guckte meine Lieblingssendung über spektakuläres Inlineskating. Diesmal war die Herausforderung, einen Spuckbottich zu überspringen und gleichzeitig einen Vortrag über Planwirtschaft zu halten.
Dem Gewinner winkte ein üppiges Mal, sofern er seinen Jetlag überwunden hatte, der natürlich bei solch einem Manöver auftreten konnte. Anschließend ging die Tour weiter zum Bootsverleih, wo man ein Taschenbuch gegen ein Boot eintauschen mußte.
Der Titel "Einhornziege" war schon sehr verlockend. Doch gab es dafür ein Boot?
Sollte das nicht genügen, mußte der Fortsetzungsroman "Hammelmöhren" herhalten, um den Bootsverleiher milde zu stimmen.
Der Bootsverleiher war ein leidenschaftlicher Sammler von Blättern und hatte schon ein stattliches Herbarium angelegt. Da kamen ihm die Bücher gerade recht. Denn Buchseiten fanden bei ihm neben Laub durchaus ihre Gleichberechtigung. Das Boot wurde also freigegeben, doch zunächst galt es noch die Rasenfläche bis zum See zu überbrücken.
Wer jetzt sein Skateboard keiner Vorsorgeuntersuchung unterzogen hatte, war selbst schuld. Die eventuelle Wiederbelebung mußte aus eigener Tasche gezahlt werden.
Zeitgleich starteten nun die Skateboarder mit ihren Taschenbüchern über die Rasenfläche, der einen schönen Augenfang abgab. Einer der Teilnehmer trug eine Steppjacke und mußte mit Zähneknirschen feststellen, daß seine Eitelkeit in puncto Kleidung doch sehr hinderlich war.
In dieser Luxuskarosse hatte er kein leichtes Spiel. Er mußte den Anorack ablegen und die Patronenhülsen dazu. Diese Korrektur kostete ihn viele wertvolle Sekunden. Doch war er nicht dumm und griff sich eine Satelitenschüssel - und wäre ich nicht Kronzeuge der Situation gewesen - hätte ich beim Barbecue nicht viel zu erzählen gehabt.

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